Donnerstag, 29. März 2012

Aufbau und Entwicklung des Katzengebißes


Katzen sind Fleischfresser. Diese Tatsache spiegelt sich in ihrem Gebiß wider. Es ist dafür geschaffen, Beutetiere zu töten und in kleinere Brocken zu zerteilen, die die Katze gut schlucken kann. Im Gegensatz zu uns Menschen besitzen Katzen sehr spitze Zähne, die scherenartig ineinanderpassen. Selbst die Backenzähne haben keine Mahlflächen, sondern zackige Erhebungen. Auch die beiden Kiefergelenke sind auf das Zerkleinern von Fleischstücken spezialisiert. Dabei handelt es sich um Scharniergelenke, die nur das Öffnen und Schließen des Maules erlauben. Bewegungen nach vorne, zurück oder zur Seite kann eine Katze mit ihren Kiefergelenken nicht durchführen. Die Bewegungen des Kiefers werden durch starke Muskeln gesteuert.

Auch Katzenkinder bekommen Milchzähne
Die Zahnentwicklung eines Kätzchens beginnt bereits im Mutterleib. Dr. Markus Eickhoff schreibt in seinem „Katzenzahnbuch“, daß etwa am 25. Tag der Embryonalentwicklung das Gewebe der künftigen Mundhöhle beginnt, sich zur Zahnleiste umzubauen und die Anlagen für die Zähne geschaffen werden. Ist das Katzenkind etwa drei bis sechs Wochen alt, bekommt es seine Milchzähne. Das voll entwickelte Milchgebiß besteht aus 26 Beißerchen, von denen 14 Stück im Ober- und 12 im Unterkiefer sitzen.

Das bleibende Gebiß einer Katze
Mit drei bis sechs Monaten werden die Milchzähne von den bleibenden ersetzt. Von diesem Zahnwechsel bekommt der Katzenhalter häufig nichts mit, da das Tier die ausgefallenen Milchzähne einfach verschluckt. Das bleibende Gebiß einer Katze besteht aus 30 Zähnen, von denen sich 16 im Ober- und 14 im Unterkiefer befinden. Um die Aneinanderreihung der einzelnen Zähne beschreiben zu können, teilt man das Gebiß einer Katze in vier Quadranten auf. Jeweils zwei Quadranten bilden den Ober- und den Unterkiefer. Man kann sich hierfür ein weit aufgerissenes Katzenmaul als Oval vorstellen, das man einmal senkrecht und einmal waagrecht spaltet.

  • Die beiden Quadranten des Oberkiefers bestehen, von der Kiefermitte aus gesehen, aus drei kleinen Schneidezähnen (Incisivi), einem Fangzahn (Caninus), und vier Backenzähnen (Molaren).
  • Die Quadranten des Unterkiefers werden von der Mitte aus von drei Schneidezähnen, einem Fangzahn und drei Backenzähnen gebildet.

Durch ihre spitz zulaufende Form können sich Katzenzähne beim Zerteilen eines Beutetieres eigentlich ganz gut selbst reinigen. Trotzdem sind Zahnstein und Zahnfleischentzündung bei Katzen recht häufige Probleme. Gerade Stubentiger, die mit Fertigfutter ernährt werden und kaum noch Gelegenheit haben, mal eine Maus zu fangen, sind davon betroffen. Doch es gibt einige Dinge, die ein Besitzer für die Zahnpflege seiner Katze tun kann.

Quellen
„Das Katzenzahnbuch“ von Dr. med. vet. Markus Eickhoff, Parey Verlag
„Katzenkrankheiten“ von Anette Huhn, Ulmer Verlag, 2. Auflage


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