Mittwoch, 25. Januar 2012

Tips, wie man Katzen dazu animieren kann, sich mehr zu bewegen

Gerade wenn Mieze schon ein paar Pfunde zuviel auf den Rippen hat, wird es für sie anstrengend und lästig, sich zu bewegen. Das ist der ideale Nährboden dafür, noch mehr zuzulegen. Doch es gibt ein paar Dinge, wie man seinen Sofatiger von der Couch locken und der Entstehung von Übergewicht entgegenarbeiten kann.

Füttern Sie mal woanders, damit Ihre Katze kein Übergewicht bekommt

Anstatt den Futternapf stets zur selben Uhrzeit aufzufüllen und Katze bequem am Boden zu reichen, kann man die Mahlzeit auch an verschiedenen Stellen im Haus verteilen. Besonders gut sind Orte, die das Tier erklettern muß. Das kann ein erhöhtes Regalbrett oder der Kratzbaum sein. Gerade wenn Ihre Katze Trockenfutter bekommt, bietet es sich an, die Portionen an vielen verschiedenen Plätzen zu verstecken. Das fordert Mieze nicht nur körperlich, sondern auch geistig, und beschäftigt sie eine ganze Weile.

Futterbälle animieren Katzen dazu, sich zu bewegen

Im Handel werden Snackbälle für Katzen angeboten. Diese Kugeln werden mit Trockenfutter befüllt und haben eine größenverstellbare Öffnung. Mieze muß nun ausgiebig mit dem Ball spielen, damit hin und wieder etwas Futter herausfällt. Man kann Katzen so die ganze Tagesration Trockenfutter erspielen lassen. Ähnlich wie ihre freilebenden Verwandten wird sie dann mit der „Jagd nach Futter“ eine ganze Weile zu tun haben.

Clickertraining bringt Muskeln und Gehirnzellen in Schwung

Beim Clickern lernt eine Katze, daß sie sich durch bestimmte Verhaltensweisen Leckerli oder eine andere Form von Belohnung verdienen kann. Man kann dem Tier damit kleine Tricks beibringen wie zum Beispiel Männchen zu machen oder auf ein Signalwort hin einen bestimmten Ort aufzusuchen. Die Katze kann mit Clickertraining lernen, einen Parcuours abzuschreiten, von einem Stuhl zu einem anderen zu springen oder auf einer geeigneten Kante zu balancieren. Es soll sogar möglich sein, einem Sofatiger mit dem Clicker das Apportieren beizubringen. Katzen sind schlaue Tiere, die gern lernen und auch die gemeinsame Zeit mit ihrem Menschen beim Clickertraining meist sehr genießen.

Bewegungsspiele für Katzen gegen Übergewicht

Die Klassiker sind Bällchenwerfen, Trockenfutter über den Boden kicken oder das wilde Spiel mit einer Reizangel. Solch eine Katzenangel kann man ganz leicht selbermachen. Viele Minitiger finden es auch spannend, dem Lichtpunkt eines Laserpointers hinterherzujagen. Aber Vorsicht: der Lichtstrahl darf nicht in die Augen des Tieres treffen, da er dort Schäden verursachen kann! Im Handel gibt es auch Spielmäuse zum Aufziehen oder mit Batteriebetrieb, hinter denen eine Katze herjagen kann.






Übergewicht kann Katzen krank machen

Immer mehr Katzen haben das ein oder andere Kilo zuviel auf den Rippen. Vor allem Wohnungskatzen, die weniger Möglichkeiten haben, sich ausgiebig zu bewegen, sind gefährdet.

Wann ist eine Katze übergewichtig?

Als Faustregel kann man sagen: sobald die Rippen und Knochenvorsprünge beim Streicheln nicht mehr problemlos tastbar sind, ist Mieze zu dick. Bei einer normalgewichtigen Katze ist außerdem deutlich eine Taille erkennbar, wenn man von oben auf sie blickt. Eine genaue Kilo-Anzahl, ab der eine Katze zu dick ist, kann man aber nicht generell festlegen. Es gibt kleine Rassen, die ihr Normalgewicht mit etwa zwei Kilo erreicht haben. Die normale Hauskatze wiegt idealerweise um die vier Kilogramm. Große Rassekatzen können aber auch locker acht bis zehn Kilo mit sich herumtragen ohne zu dick zu sein.

Warum ist Übergewicht bei einer Katze gefährlich?

Die überschüssigen Pfunde belasten das Herz-Kreislauf-System, die Gelenke und den Stoffwechsel. Organe wie zum Beispiel die Leber können verfetten, so daß sie nicht mehr in der Lage sind, ihre Aufgaben zu erfüllen. Diabetes mellitus kann ebenfalls eine Folge von Übergewicht, auch Adipositas genannt, bei Katzen sein. Außerdem entwickeln vor allem zu dicke Kater häufig Harngries.

Wie entsteht Adipositas bei Katzen?

Bewegungsmangel in Verbindung mit zu üppiger und fettreicher Ernährung sind die wichtigsten Ursachen dafür. Während Freigängerkatzen noch viele Gelegenheiten haben, auf Bäume zu klettern, durch Wiesen und Felder ihrer Beute hinterherzujagen, sind Wohnungskatzen meist auf wenige Quadratmeter begrenzt. Häufig ist vor allem Trockenfutter den ganzen Tag über frei verfügbar, und Leckerlis kommen noch obendrauf. Gerade Trockenfutter ist häufig sehr fettreich, außerdem muß Mieze schon eine ganze Menge davon fressen, um das Gefühl eines vollen Magens zu bekommen. Das setzt früher oder später an. Und je pummeliger ein Vierbeiner ist, um so beschwerlicher wird es, sich zu bewegen. Ein Teufelskreis entsteht.

Weitere Ursachen für Übergewicht bei Katzen können Krankheiten wie beispielsweise die Unterfunktion der Schilddrüse sein. Aber auch psychische Faktoren können eine Rolle dabei spielen, daß eine Katze Adipositas entwickelt. Ist sie unterfordert, vertreibt sie sich die Zeit eben mit fressen. Auch andauernder Streß kann dazu führen, daß eine Mieze „Kummerspeck“ ansetzt.

Wie kann man verhindern, daß eine Katze Übergewicht bekommt?

Sorgen Sie dafür, daß Ihr Sofatiger sich ausreichend bewegt, und zwar geistig und körperlich. Es gibt viele Möglichkeiten, eine pummelige Katze in Bewegung zu bringen. Füttern Sie lieber mehrere kleinere Mahlzeiten pro Tag, als Trockenfutter ständig zugänglich zu machen. Was ihre Katze nicht in ein paar Minuten verdrückt hat, wird weggeräumt. Achten Sie auf hochwertiges Futter, das nur wenig Fett enthält. Behalten Sie auch die psychische Verfassung Ihres Lieblings im Blick. Achten Sie darauf, ob er vielleicht einsam sein könnte oder von einem anderen Gruppenmitglied gemobbt wird.

Quellen
„Katzen füttern“ von Anna Laukner, Ulmer Verlag
„Katzenkrankheiten“ von Anette Huhn, Ulmer Verlag