Linda Tellington-Jones ist eine
amerikanische Tiertrainerin, die ein besonderes Konzept von
Berührungen und Interaktionen zwischen Menschen und ihren Tieren
entwickelt hat. Anfangs arbeitete sie hauptsächlich mit Pferden und
Wildtieren. Inzwischen hat sie ihre TTouch-Methode auch für Hunde,
Katzen und Kleintiere weiterentwickelt und gibt ihr Wissen in
Büchern, Videos und Seminaren an Tierpfleger, Tierärzte und
interessierte Tierhalter weiter.
Was ist die TTouch-Methode für
Katzen?
Dabei handelt es sich um sanfte
kreisende, hebende oder streichende Berührungen, die positive
Wirkungen auf die Psyche, das Verhalten und auf Körperfunktionen
haben. Viele dieser sogenannten TTouches hat Linda Tellington-Jones
im Kontakt mit Wildtieren entwickelt, und ihnen deren Namen gegeben.
So entstanden der Waschbär-TTouch, der Liegender-Leopard-TToch oder
der Python-TToch.
Bei welchen psychischen Problemen
kann Tellington Touch helfen?
Diese Methode kann einer Katze die
Kennenlernphase und die erste Zeit in einem neuen Zuhause
erleichtern. Mit TTouch kann es gelingen, scheuen Tieren mehr
Vertrauen zu ihren Menschen zu geben oder helfen, erlebte
Traumatisierungen besser zu verarbeiten. Diese besonderen Berührungen
können helfen, Ängste oder Aggression abzubauen. Aber auch für
erschöpfte Katzen am Ende ihres Lebens kann diese Methode eine
Wohltat sein.
Wie hilft TTouch dem Körper der
Katze?
Körperliche Probleme wie verspannte
Muskeln kann eine sanfte Tellington-Touch-Massage positiv
beeinflussen. Sie regt die Durchblutung und den Stoffwechsel an, was
bei Gelenkproblemen oder nach stumpfen Verletzungen helfen kann. Die
tiefe Entspannung, die Ihre Katze dabei erleben kann, lindert
Schmerzen und fördert zusätzlich die Arbeit des Immunsystems.
TTouch kann auch eingesetzt werden, um ihr Tier Schritt für Schritt
an Pflegemaßnahmen wie das Bürsten des Fells, Kontrolle der
Ohrmuscheln, Zähneputzen oder Krallenschneiden zu gewöhnen.
Zum Ausprobieren: der
Waschbär-TTouch
Beugen Sie Ihre Fingerspitzen, so daß
ein Winkel von 60 bis 90 Grad entsteht und setzen sie auf das Fell
Ihrer Katze. Beginnen Sie nun, mit den Kuppen von Zeige- bis
Kleinfinger unter sanftem Druck die Haut des Tieres kreisförmig im
Uhrzeigersinn zu schieben. Führen Sie dabei die Bewegungen als
Eineinviertelkreise aus, also von „6 Uhr“ einmal im Kreis und
weiter bis „9 Uhr“. Die Bewegung sollte ca. zwei Sekunden dauern.
Ihre Nägel sollten dabei nicht auf der Haut kratzen. Der Daumen
bleibt während der Kreisbewegung an seinem Platz. Dann versetzen Sie
Ihre Hand ein paar Millimeter und wiederholen die Berührung.
So können Sie alle Körperstellen
bearbeiten, die die Katze toleriert. Vielleicht dreht sie Ihnen auch
eine Partie hin, die sie besonders gern massiert bekommen möchte.
Schmerzhafte oder sehr empfindliche Körperteile wie den Bauch
sollten Sie nur mit sehr schwachem Druck behandeln, den muskulösen
Rücken dürfen Sie etwas fester anpacken. Achten Sie aber immer auf
die Reaktion des Tieres und passen Sie Druck und Geschwindigkeit so
an, daß es sich dabei wohlfühlt.
Waschbär-TTouches sind geeignet, um
Heilungsprozesse nach Verletzungen von Muskeln und Gelenken zu
fördern. Sie entspannen und lindern Schmerzen und fördern das
Abklingen von Schwellungen. Auch die psychischen Folgen eines Unfalls
können damit gelindert werden.
Quellen
TTouch für Katzen, Linda
Tellington-Jones, erschienen 2008 im Kosmos Verlag
Der neue Weg im Umgang mit Tieren,
Linda Tellington-Jones und Sybil Taylor, Kosmos Verlag
Bitte beachten Sie, daß dieser
Artikel nicht den Besuch bei einem Tierarzt oder Tierheilpraktiker
ersetzen kann.
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