Donnerstag, 17. März 2016

Tellington Touch – das Verwöhnprogramm für Seele und Körper von Katzen

Linda Tellington-Jones ist eine amerikanische Tiertrainerin, die ein besonderes Konzept von Berührungen und Interaktionen zwischen Menschen und ihren Tieren entwickelt hat. Anfangs arbeitete sie hauptsächlich mit Pferden und Wildtieren. Inzwischen hat sie ihre TTouch-Methode auch für Hunde, Katzen und Kleintiere weiterentwickelt und gibt ihr Wissen in Büchern, Videos und Seminaren an Tierpfleger, Tierärzte und interessierte Tierhalter weiter.


Was ist die TTouch-Methode für Katzen?
Dabei handelt es sich um sanfte kreisende, hebende oder streichende Berührungen, die positive Wirkungen auf die Psyche, das Verhalten und auf Körperfunktionen haben. Viele dieser sogenannten TTouches hat Linda Tellington-Jones im Kontakt mit Wildtieren entwickelt, und ihnen deren Namen gegeben. So entstanden der Waschbär-TTouch, der Liegender-Leopard-TToch oder der Python-TToch.

Bei welchen psychischen Problemen kann Tellington Touch helfen?
Diese Methode kann einer Katze die Kennenlernphase und die erste Zeit in einem neuen Zuhause erleichtern. Mit TTouch kann es gelingen, scheuen Tieren mehr Vertrauen zu ihren Menschen zu geben oder helfen, erlebte Traumatisierungen besser zu verarbeiten. Diese besonderen Berührungen können helfen, Ängste oder Aggression abzubauen. Aber auch für erschöpfte Katzen am Ende ihres Lebens kann diese Methode eine Wohltat sein.

Wie hilft TTouch dem Körper der Katze?
Körperliche Probleme wie verspannte Muskeln kann eine sanfte Tellington-Touch-Massage positiv beeinflussen. Sie regt die Durchblutung und den Stoffwechsel an, was bei Gelenkproblemen oder nach stumpfen Verletzungen helfen kann. Die tiefe Entspannung, die Ihre Katze dabei erleben kann, lindert Schmerzen und fördert zusätzlich die Arbeit des Immunsystems. TTouch kann auch eingesetzt werden, um ihr Tier Schritt für Schritt an Pflegemaßnahmen wie das Bürsten des Fells, Kontrolle der Ohrmuscheln, Zähneputzen oder Krallenschneiden zu gewöhnen.

Zum Ausprobieren: der Waschbär-TTouch
Beugen Sie Ihre Fingerspitzen, so daß ein Winkel von 60 bis 90 Grad entsteht und setzen sie auf das Fell Ihrer Katze. Beginnen Sie nun, mit den Kuppen von Zeige- bis Kleinfinger unter sanftem Druck die Haut des Tieres kreisförmig im Uhrzeigersinn zu schieben. Führen Sie dabei die Bewegungen als Eineinviertelkreise aus, also von „6 Uhr“ einmal im Kreis und weiter bis „9 Uhr“. Die Bewegung sollte ca. zwei Sekunden dauern. Ihre Nägel sollten dabei nicht auf der Haut kratzen. Der Daumen bleibt während der Kreisbewegung an seinem Platz. Dann versetzen Sie Ihre Hand ein paar Millimeter und wiederholen die Berührung.
So können Sie alle Körperstellen bearbeiten, die die Katze toleriert. Vielleicht dreht sie Ihnen auch eine Partie hin, die sie besonders gern massiert bekommen möchte. Schmerzhafte oder sehr empfindliche Körperteile wie den Bauch sollten Sie nur mit sehr schwachem Druck behandeln, den muskulösen Rücken dürfen Sie etwas fester anpacken. Achten Sie aber immer auf die Reaktion des Tieres und passen Sie Druck und Geschwindigkeit so an, daß es sich dabei wohlfühlt.
Waschbär-TTouches sind geeignet, um Heilungsprozesse nach Verletzungen von Muskeln und Gelenken zu fördern. Sie entspannen und lindern Schmerzen und fördern das Abklingen von Schwellungen. Auch die psychischen Folgen eines Unfalls können damit gelindert werden.

Quellen
TTouch für Katzen, Linda Tellington-Jones, erschienen 2008 im Kosmos Verlag
Der neue Weg im Umgang mit Tieren, Linda Tellington-Jones und Sybil Taylor, Kosmos Verlag

Bitte beachten Sie, daß dieser Artikel nicht den Besuch bei einem Tierarzt oder Tierheilpraktiker ersetzen kann.


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