Erwachsene Katzen schlafen ca. 16
Stunden am Tag. Das ist fast doppelt so lange, wie andere Säugetiere
es tun. Katzen sind im Schlaf oft noch aufmerksam, haben die Augen
nicht ganz geschlossen oder verfolgen mit einem Ohr ein interessantes
Geräusch. Wenn es sein muß, sind sie von einem Moment zum nächsten
hellwach und sprungbereit. Lieber ist es ihnen aber, sich nach einem
genüßlichen Schlummer langsam wieder zu erheben. Meist folgt dann
ein ausgiebiges Ritual von gähnen, sich strecken und putzen. Die
Hinterbeine werden gestreckt, ein Buckel gemacht und dabei die
Krallen ausgefahren. Das hilft dem Tier, wieder fit zu werden, die
Blutzirkulation anzuregen und die Rückenmuskeln zu dehnen und für
eine neue Jagd bereit zu machen.
Wann schlafen Katzen besonders viel?
Katzen verteilen ihre Nickerchen über
den ganzen Tag. Manchmal dösen sie nur kurz, dann wieder schlafen
sie länger und tief. Am frühen Morgen und am späten Abend, wenn es
die beste Zeit zum Jagen ist, sind sie eher munter. Die Schlafdauer
hängt von verschiedenen Faktoren ab. Erwachsene Tiere sind öfter
wach und aktiv als Katzenkinder oder Senioren. Ein voller Bauch macht
müde, Hunger gar nicht. Eine rollige Katze kann kaum Schlaf finden,
eine trächtige döst viel. Wohnungskatzen schlafen in der Regel mehr
als Freilaufkatzen, da sie nur wenig Gelegenheit zum Jagen oder
sonstige Gründe zum Wachsein bekommen. Wenn es im Sommer sehr heiß
ist, kann es eine Katze schaffen, fast den ganzen Tag zu verschlafen.
Ebenso machen einige dieser Tiere in der kalten Jahreszeit den
Eindruck, Winterschlaf zu halten.
Können Katzen träumen?
Wahrscheinlich ja. Wie wir Menschen
erleben Katzen während des Schlafes eine bestimmte Abfolge
verschiedener Schlafphasen, die mit Hirnstrommessungen unterschieden
werden können. Forscher haben festgestellt, daß Katzen zuerst eine
Leichtschlafperiode durchmachen, aus der sie leicht aufwachen. Nach
etwa 10 bis 30 Minuten wird ihr Körper schlaff. In der folgenden
Tiefschlafphase deuten EEG-Messungen darauf hin, daß die Tiere
geistig ebenso rege sind wie im Wachzustand. Manchmal zucken dann
ihre Pfoten oder die Schnurrhaare. Einige Katzen schmatzen auch.
Vielleicht träumen sie dann ja vom Jagen oder von einer saftigen
Maus, die sie gerade verspeisen.
Beliebte Schlafplätze
Im extra für sie angeschafften
Katzenbett schlummern sie auch hin und wieder. Aber meistens suchen
sich Katzen immer wieder neue Lieblingsplätze. Begehrt ist alles,
was weich, warm und kuschelig ist. Das kann der Schoß ihres
Menschen, eine Decke auf dem Fensterbrett oder auch ein leerer
Pappkarton auf dem Boden sein, der kaum groß genug ist, daß das
ganze Tier darin Platz hat. Gern nehmen Katzen auch mit dem
Wäschekorb vorlieb – egal ob mit sauberer oder mit schmutziger
Wäsche gefüllt. Gefährlich kann es werden, wenn Mieze sich die
Trommel der Waschmaschine oder den lauwarmen Backofen für ein
Nickerchen aussucht. Im Winter sind heizungsnahe Schlafplätze
beliebt. Wenn es im Sommer heiß ist, flätzen sich die Tiere auch
gern mal auf kühle Bodenfliesen oder in ein (leeres) Waschbecken.
Erstaunlich ist, daß Katzen sich auch
Liegeplätze aussuchen, die aus Menschensicht keineswegs gemütlich
aussehen: auf den frisch getragenen Schuhen ihres Besitzers, auf der
Computertastatur oder auf einem aufgeschlagenen Buch, das Mensch
gerade lesen möchte. Bei diesen Örtlichkeiten kommt es dem
Vierbeiner wohl eher darauf an, seinem Menschen nahe zu sein und
wahrgenommen zu werden als auf die Bequemlichkeit.
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