Haut und Haare machen ca. 15 -20
Prozent des Körpers einer Katze aus und bilden so das größte Organ
dieser Tiere. Es ist überlebensnotwendig, und Katzen verbringen
täglich mindestens zwei Stunden damit, es zu lecken und zu pflegen.
Das dient nicht nur der Sauberkeit, sondern hilft den Tieren auch,
das lebenswichtige Vitamin D aufzunehmen, das mit Hilfe des
Sonnenlichts auf den Haaren gebildet wird. Katzen putzen sich aber
auch in Konfliktsituationen, wenn sie überfordert sind und nicht
wissen, was sie tun sollen. Man nennt das „Verdrängungsputzen“.
Leben mehrere Katzen zusammen, lecken sie sich manchmal gegenseitig,
um ihre Freundschaft zu vertiefen.
Schichten des Katzenfells und ihre
Aufgaben
Eine Katze besitzt vier Arten von
Fellhaaren. Die Unterwolle ist die Fellschicht, die der Haut am
nächsten ist. Diese Haare sind sehr dünn und kurz. Durch ihre
gekräuselte Form und weiche Beschaffenheit sind sie ideal, um dem
Tier zu helfen, seine Körperwärme zu halten.
Für die Isolation gegen Kälte oder
Hitze sind die sogenannten Grannenhaare wichtig. Sie sind härter und
länger als die Unterwolle und bilden die mittlere Fellschicht. Beim
Putzen regt die Katze Drüsen am Grund dieser Haare an, um ein
isolierendes und schützendes Sekret zu produzieren und ins Fell
abzugeben.
Die oberste Fellschicht bilden die
Deckhaare. Sie sollen das Unterfell vor Umwelteinflüssen schützen,
es warm und trocken halten. Diese Haare sind die längsten und
dicksten des Katzenfells. Bei langhaarigen Katzenrassen sind die
Deckhaare manchmal bis zu 13 Zentimeter lang. Langhaarkatzen sind mit
der Pflege ihres extrem langen Fells überfordert. Sie brauchen einen
Menschen, der ihnen mit Bürste und Kamm dabei hilft, ihr Fell vor
dem Verfilzen zu schützen. Durch Zucht entstanden noch andere
unnatürlichen Fellbeschaffenheiten, die die Tiere vom Menschen
abhängig machen. Es gibt Katzen, die kaum noch Unterwolle haben. In
freier Wildbahn würden sie erfrieren.
Die Tasthaare sind lange steife Haare
und bilden eine Art Sinnesorgan. Sie sind an der Oberlippe, am Kinn,
über den Augen, an den Wangen und an den Gelenken der Vorderpfoten
zu finden. Die Katze braucht sie, um sich zu orientieren und auch im
Dunkeln zielsicher jagen zu können. Im Durchschnitt besitzen Katzen
24 Schnurrbart-Haare.
Fellfarben der Katze
Die Information, ob eine Katze rotes
oder schwarzes Fell bekommt, wird mit dem x-Chromosom weitervererbt.
Kater besitzen nur ein x-Chromosom, deswegen sind sie in der Regel
entweder rot oder schwarz. Kätzinnen haben zwei x-Chromosomen. So
kann es geschehen, daß bei ihnen beide Farben im Fell auftauchen.
Wenn sich dann noch weiße Stellen zeigen, spricht man von einer
dreifarbigen „Glückskatze“. Dreifarbige Kater sind sehr selten,
denn sie müssen einen Gendefekt haben, um diese Färbung ausbilden
zu können. Das macht sie zeugungsunfähig.
Kaum zu finden sind Katzen mit einem
völlig schwarzen Fell. Meistens hat eine schwarze Katze auch ein
paar weiße Haare. Das kommt daher, daß im Mittelalter makellos
schwarze Katzen als Symbol der Hexerei galten. Sie wurden verfolgt
und nahezu ausgerottet. Heute wird bei einigen Rassekatzen versucht,
durch gezielte Zucht, wieder ein rein schwarzes Fell zu erhalten.
Die Fellfarbe bleibt bei den meisten
Tieren ein Leben lang so, wie sie am Tag der Geburt war. Bei jungen
Siamkatzen jedoch verändert sich die Fellfarbe abhängig von der
Temperatur. An wärmeren Körpergegenden wie dem Rumpf bleibt es
hell, an den kühleren Extremitäten wird es mit der Zeit dunkler.
Der Fellwechsel
Im Frühjahr und Herbst wechseln Katzen
ihr Fell, um sich an die Temperaturveränderungen anzupassen. Im
Herbst fallen dabei vor allem die Deckhaare aus, im Frühjahr die
Unterwolle. Bei Wohnungskatzen ist der Wechsel weniger stark
ausgeprägt als bei Freilaufkatzen, da die Räume ja auch im Winter
geheizt werden und. Bereits außerhalb dieser Wechselzeiten benötigen
Katzen allein für die Erneuerung der Haare ein Drittel ihres
Eiweißbedarfs. Deswegen ist besonders während des Fellwechsels eine
gute eiweißreiche Ernährung wichtig.
Quellen
Gerd Ludwig: „Das große GU
Praxishandbuch Katzen“, GU-Verlag
Dr. Mircea Pfleiderer, Birgig Rödder:
„Was Katzen wirklich wollen“, GU-Verlag
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