Donnerstag, 17. März 2016

Einige interessante Tatsachen über das Fell von Katzen

Haut und Haare machen ca. 15 -20 Prozent des Körpers einer Katze aus und bilden so das größte Organ dieser Tiere. Es ist überlebensnotwendig, und Katzen verbringen täglich mindestens zwei Stunden damit, es zu lecken und zu pflegen. Das dient nicht nur der Sauberkeit, sondern hilft den Tieren auch, das lebenswichtige Vitamin D aufzunehmen, das mit Hilfe des Sonnenlichts auf den Haaren gebildet wird. Katzen putzen sich aber auch in Konfliktsituationen, wenn sie überfordert sind und nicht wissen, was sie tun sollen. Man nennt das „Verdrängungsputzen“. Leben mehrere Katzen zusammen, lecken sie sich manchmal gegenseitig, um ihre Freundschaft zu vertiefen.


Schichten des Katzenfells und ihre Aufgaben
Eine Katze besitzt vier Arten von Fellhaaren. Die Unterwolle ist die Fellschicht, die der Haut am nächsten ist. Diese Haare sind sehr dünn und kurz. Durch ihre gekräuselte Form und weiche Beschaffenheit sind sie ideal, um dem Tier zu helfen, seine Körperwärme zu halten.

Für die Isolation gegen Kälte oder Hitze sind die sogenannten Grannenhaare wichtig. Sie sind härter und länger als die Unterwolle und bilden die mittlere Fellschicht. Beim Putzen regt die Katze Drüsen am Grund dieser Haare an, um ein isolierendes und schützendes Sekret zu produzieren und ins Fell abzugeben.

Die oberste Fellschicht bilden die Deckhaare. Sie sollen das Unterfell vor Umwelteinflüssen schützen, es warm und trocken halten. Diese Haare sind die längsten und dicksten des Katzenfells. Bei langhaarigen Katzenrassen sind die Deckhaare manchmal bis zu 13 Zentimeter lang. Langhaarkatzen sind mit der Pflege ihres extrem langen Fells überfordert. Sie brauchen einen Menschen, der ihnen mit Bürste und Kamm dabei hilft, ihr Fell vor dem Verfilzen zu schützen. Durch Zucht entstanden noch andere unnatürlichen Fellbeschaffenheiten, die die Tiere vom Menschen abhängig machen. Es gibt Katzen, die kaum noch Unterwolle haben. In freier Wildbahn würden sie erfrieren.

Die Tasthaare sind lange steife Haare und bilden eine Art Sinnesorgan. Sie sind an der Oberlippe, am Kinn, über den Augen, an den Wangen und an den Gelenken der Vorderpfoten zu finden. Die Katze braucht sie, um sich zu orientieren und auch im Dunkeln zielsicher jagen zu können. Im Durchschnitt besitzen Katzen 24 Schnurrbart-Haare.

Fellfarben der Katze
Die Information, ob eine Katze rotes oder schwarzes Fell bekommt, wird mit dem x-Chromosom weitervererbt. Kater besitzen nur ein x-Chromosom, deswegen sind sie in der Regel entweder rot oder schwarz. Kätzinnen haben zwei x-Chromosomen. So kann es geschehen, daß bei ihnen beide Farben im Fell auftauchen. Wenn sich dann noch weiße Stellen zeigen, spricht man von einer dreifarbigen „Glückskatze“. Dreifarbige Kater sind sehr selten, denn sie müssen einen Gendefekt haben, um diese Färbung ausbilden zu können. Das macht sie zeugungsunfähig.

Kaum zu finden sind Katzen mit einem völlig schwarzen Fell. Meistens hat eine schwarze Katze auch ein paar weiße Haare. Das kommt daher, daß im Mittelalter makellos schwarze Katzen als Symbol der Hexerei galten. Sie wurden verfolgt und nahezu ausgerottet. Heute wird bei einigen Rassekatzen versucht, durch gezielte Zucht, wieder ein rein schwarzes Fell zu erhalten.

Die Fellfarbe bleibt bei den meisten Tieren ein Leben lang so, wie sie am Tag der Geburt war. Bei jungen Siamkatzen jedoch verändert sich die Fellfarbe abhängig von der Temperatur. An wärmeren Körpergegenden wie dem Rumpf bleibt es hell, an den kühleren Extremitäten wird es mit der Zeit dunkler.

Der Fellwechsel
Im Frühjahr und Herbst wechseln Katzen ihr Fell, um sich an die Temperaturveränderungen anzupassen. Im Herbst fallen dabei vor allem die Deckhaare aus, im Frühjahr die Unterwolle. Bei Wohnungskatzen ist der Wechsel weniger stark ausgeprägt als bei Freilaufkatzen, da die Räume ja auch im Winter geheizt werden und. Bereits außerhalb dieser Wechselzeiten benötigen Katzen allein für die Erneuerung der Haare ein Drittel ihres Eiweißbedarfs. Deswegen ist besonders während des Fellwechsels eine gute eiweißreiche Ernährung wichtig.

Quellen
Gerd Ludwig: „Das große GU Praxishandbuch Katzen“, GU-Verlag
Dr. Mircea Pfleiderer, Birgig Rödder: „Was Katzen wirklich wollen“, GU-Verlag


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