Haarballen, Fehlernährung und
Bewegungsmangel sind häufige Ursachen für Darmträgheit und
Verstopfung bei Katzen. Das Tier bekommt Bauchschmerzen und Probleme
mit dem Kotabsetzen. Im schlimmsten Fall kann daraus sogar ein
Darmverschluß entstehen. Doch es gibt einige Möglichkeiten, den
Darm eines Stubentigers mit einfachen Hausmitteln zu unterstützen.
Wie entstehen Darmträgheit und
Verstopfung bei der Katze?
Die häufigste Ursache sind Haarballen
oder Würmer, die die Darmpassage erschweren. Der Kot wird nur
verzögert weitertransportiert und verweilt länger als nötig im
Darm. Dort wird ihm dadurch übermäßig viel Flüssigkeit entzogen,
was dazu führt, daß harte Kotsteine entstehen, die nur noch schwer
ausgeschieden werden können.
Aber auch falsche, fettreiche
Ernährung, Übergewicht, oder ein Mangel an Bewegung machen den Darm
einer Katze träge. Flüssigkeitsmangel nach einer Erkrankung mit
Fieber, Durchfall oder Erbrechen können ebenfalls Gründe für eine
Kotverstopfung sein. Auch nach einer Darmentzündung kann es sein,
daß die Verdauung nur schleppend wieder in Gang kommt. Hat eine
neugierige, verspielte Katze einen Fremdkörper (zum Beispiel einen
Wollfaden) geschluckt, kann auch dieser die Verdauung behindern.
Symptome der Verstopfung
Eine Katze mit
Verdauungsproblemen wird immer wieder ihr Klo aufsuchen und
vergeblich bemühen, sich zu entleeren. Wenn sie überhaupt Kot
absetzen kann, werden das nur kleine, harte Portionen sein, die sehr
übel riechen. Bauchschmerzen können dazu führen, daß sie sich nur
noch ungern hochnehmen läßt und sehr empfindlich auf Berührungen
reagiert. Oft ist der Bauch hart und angespannt. Man kann die
verstopften Darmschlingen manchmal sogar ertasten.
Besteht
die Verstopfung über längere Zeit, reichern sich Giftstoffe, die
normalerweise über den Darm ausgeschieden werden, im Körper des
Tieres an. Das kann zur Folge haben, daß der Stubentiger apathisch
wird oder auch sehr reizempfindlich und nervös. Die Beschwerden
führen oft auch zu einem verminderten Appetit, was bis hin zur
Nahrungsverweigerung gehen kann. Kommen dann noch Fieber oder
wiederholtes Erbrechen dazu, wird es höchste Zeit für einen Besuch
beim Tierarzt. Denn das sind Alarmzeichen, die auf einen
Darmverschluß hindeuten. Dies ist ein lebensbedrohlicher Notfall,
der sofort behandelt werden muß.
Wie kann der Tierarzt die
Darmträgheit behandeln?
Zeigt das Tier nur leichte Symptome,
kann es ausreichen, den Pfropfen im Darm mit einem Eßlöffel Speise-
oder Paraffinöl zum Weiterrutschen zu bewegen. In hartnäckigeren
Fällen muß ein Einlauf verabreicht werden. Bringt auch dieser nicht
den gewünschten Erfolg, bleibt dem Tierarzt nur noch, die
Darmschlingen in Narkose auszuräumen.
Wie kann man Verstopfung bei der
Katze vorbeugen?
Wer eine Samtpfote
hat, die zu Darmträgheit neigt, sollte grundsätzlich darauf achten,
daß sie sich viel bewegt und genug trinkt. Besteht Übergewicht,
kann es sinnvoll sein, in Absprache mit dem Tierarzt das Futter
umzustellen. Naßfutter ist wegen seines höheren Flüssigkeitsanteils
Trockenfutter vorzuziehen. Ein hoher Anteil an Ballaststoffen fördert
die Verdauung. Ist die Katze nicht übergewichtig, kann man ihr alle
paar Tage etwas Olivenöl über das Futter gießen oder das Öl aus
einer Büchse Sardinen anbieten. Es ist auch möglich, Weizenkleie
oder Leinsamen über die Nahrung zu streuen.
Die meisten Katzen
vertragen wegen des Milchzuckers keine Milch und bekommen davon
Durchfall. Bei einer drohenden Verstopfung kann man es aber mal mit
einem Schälchen davon probieren, um die Verdauung anzuregen. Unter
das Futter gemischte pürierte Feigen, Datteln oder Rosinen haben
ebenfalls einen abführenden Effekt. Wer es schafft, so etwas in
seinen Schmusetiger hinein zu bekommen, kann es auch mit Tee aus
Sennesblättern oder Sauerkrautsaft versuchen.
Bitte beachten Sie, daß dieser
Artikel nicht den Besuch bei einem Tierarzt oder Tierheilpraktiker
ersetzen kann. Wenn Sie die
hier angegebenen Tips anwenden möchten, geschieht dies auf eigene
Verantwortung.
Quellen
„Katzenkrankheiten“
von Anette Huhn, Ulmer Verlag, 2. Auflage
„Kräuterbuch
für Katzen“ von Angela Münchberg, Cadmos Verlag
„Naturheilpraxis
Katzen“ von Dr. med. vet. Rudolf Deiser, GU-Verlag
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