Donnerstag, 24. Januar 2013

Verstopfung bei der Katze

Haarballen, Fehlernährung und Bewegungsmangel sind häufige Ursachen für Darmträgheit und Verstopfung bei Katzen. Das Tier bekommt Bauchschmerzen und Probleme mit dem Kotabsetzen. Im schlimmsten Fall kann daraus sogar ein Darmverschluß entstehen. Doch es gibt einige Möglichkeiten, den Darm eines Stubentigers mit einfachen Hausmitteln zu unterstützen.

Wie entstehen Darmträgheit und Verstopfung bei der Katze?
Die häufigste Ursache sind Haarballen oder Würmer, die die Darmpassage erschweren. Der Kot wird nur verzögert weitertransportiert und verweilt länger als nötig im Darm. Dort wird ihm dadurch übermäßig viel Flüssigkeit entzogen, was dazu führt, daß harte Kotsteine entstehen, die nur noch schwer ausgeschieden werden können.

Aber auch falsche, fettreiche Ernährung, Übergewicht, oder ein Mangel an Bewegung machen den Darm einer Katze träge. Flüssigkeitsmangel nach einer Erkrankung mit Fieber, Durchfall oder Erbrechen können ebenfalls Gründe für eine Kotverstopfung sein. Auch nach einer Darmentzündung kann es sein, daß die Verdauung nur schleppend wieder in Gang kommt. Hat eine neugierige, verspielte Katze einen Fremdkörper (zum Beispiel einen Wollfaden) geschluckt, kann auch dieser die Verdauung behindern.

Symptome der Verstopfung
Eine Katze mit Verdauungsproblemen wird immer wieder ihr Klo aufsuchen und vergeblich bemühen, sich zu entleeren. Wenn sie überhaupt Kot absetzen kann, werden das nur kleine, harte Portionen sein, die sehr übel riechen. Bauchschmerzen können dazu führen, daß sie sich nur noch ungern hochnehmen läßt und sehr empfindlich auf Berührungen reagiert. Oft ist der Bauch hart und angespannt. Man kann die verstopften Darmschlingen manchmal sogar ertasten.

Besteht die Verstopfung über längere Zeit, reichern sich Giftstoffe, die normalerweise über den Darm ausgeschieden werden, im Körper des Tieres an. Das kann zur Folge haben, daß der Stubentiger apathisch wird oder auch sehr reizempfindlich und nervös. Die Beschwerden führen oft auch zu einem verminderten Appetit, was bis hin zur Nahrungsverweigerung gehen kann. Kommen dann noch Fieber oder wiederholtes Erbrechen dazu, wird es höchste Zeit für einen Besuch beim Tierarzt. Denn das sind Alarmzeichen, die auf einen Darmverschluß hindeuten. Dies ist ein lebensbedrohlicher Notfall, der sofort behandelt werden muß.

Wie kann der Tierarzt die Darmträgheit behandeln?
Zeigt das Tier nur leichte Symptome, kann es ausreichen, den Pfropfen im Darm mit einem Eßlöffel Speise- oder Paraffinöl zum Weiterrutschen zu bewegen. In hartnäckigeren Fällen muß ein Einlauf verabreicht werden. Bringt auch dieser nicht den gewünschten Erfolg, bleibt dem Tierarzt nur noch, die Darmschlingen in Narkose auszuräumen.

Wie kann man Verstopfung bei der Katze vorbeugen?
Wer eine Samtpfote hat, die zu Darmträgheit neigt, sollte grundsätzlich darauf achten, daß sie sich viel bewegt und genug trinkt. Besteht Übergewicht, kann es sinnvoll sein, in Absprache mit dem Tierarzt das Futter umzustellen. Naßfutter ist wegen seines höheren Flüssigkeitsanteils Trockenfutter vorzuziehen. Ein hoher Anteil an Ballaststoffen fördert die Verdauung. Ist die Katze nicht übergewichtig, kann man ihr alle paar Tage etwas Olivenöl über das Futter gießen oder das Öl aus einer Büchse Sardinen anbieten. Es ist auch möglich, Weizenkleie oder Leinsamen über die Nahrung zu streuen. 

Die meisten Katzen vertragen wegen des Milchzuckers keine Milch und bekommen davon Durchfall. Bei einer drohenden Verstopfung kann man es aber mal mit einem Schälchen davon probieren, um die Verdauung anzuregen. Unter das Futter gemischte pürierte Feigen, Datteln oder Rosinen haben ebenfalls einen abführenden Effekt. Wer es schafft, so etwas in seinen Schmusetiger hinein zu bekommen, kann es auch mit Tee aus Sennesblättern oder Sauerkrautsaft versuchen.



Bitte beachten Sie, daß dieser Artikel nicht den Besuch bei einem Tierarzt oder Tierheilpraktiker ersetzen kann. Wenn Sie die hier angegebenen Tips anwenden möchten, geschieht dies auf eigene Verantwortung.


Quellen
„Katzenkrankheiten“ von Anette Huhn, Ulmer Verlag, 2. Auflage
„Kräuterbuch für Katzen“ von Angela Münchberg, Cadmos Verlag
„Naturheilpraxis Katzen“ von Dr. med. vet. Rudolf Deiser, GU-Verlag

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