Haarballen, auch Bezoare genannt, sind
kleine Knäuel aus abgeschluckten Haaren, die sich im Katzenmagen
ansammeln. Schafft es die Samtpfote nicht, die Haare wieder
loszuwerden, können sich mit der Zeit Verdauungsbeschwerden bis hin
zum Darmverschluß entwickeln.
Wie entstehen Haarballen?
Die Katzenzunge besitzt unzählige
kleine verhornte Papillen, die dem Tier helfen sollen, Fleisch besser
von den Knochen der Beute abzunagen. Diese winzigen Widerhaken sorgen
dafür, daß alles, was sich im Maul einer Katze befindet, immer nur
in eine Richtung weitertransportiert wird: zum Magen hin.
Da sich das Fell einer Katze regelmäßig
erneuert, befinden sich dort stets einige abgestorbene Haare, die das
Tier beim Putzen aufnimmt und schluckt. Diese Haare können nicht
verdaut werden und werden normalerweise auf dem natürlichen
Verdauungsweg mit dem Kot wieder ausgeschieden. Sammeln sie sich
jedoch über längere Zeit im Magen an und klumpen sich zu einem
Bezoar zusammen, wird die Katze versuchen, ihn durch Erbrechen wieder
loszuwerden.
Folgen von Bezoaren für die
Verdauung
Der ständige Fremdkörperreiz und die
wiederholten Versuche, sich durch Erbrechen Erleichterung zu
verschaffen, reizen die Magenschleimhaut. Das kann auf die Dauer zu
einer Gastritis führen. Gelangen die Haarballen in den Darm, können
sie dort die Passage des Nahrungsbreis erschweren. Der Darm wird
träge, es kann zu Verstopfung, bis hin zum Darmverschluß kommen.
Welche Katzen sind besonders
gefährdet, Haarballen zu entwickeln?
Langhaarige Rassen haben ein höheres
Risiko, Beschwerden durch Bezoare zu bekommen, als kurzhaarige.
Besonders während der Fellwechselzeiten im Frühling und Herbst
können aber auch Katzen mit kurzem Fell Haarballen entwickeln.
Fellnasen, die sich aufgrund von Streß, Parasitenbefall oder auch
einfach aus Langeweile besonders häufig putzen, sind ebenfalls
gefährdet. Bei älteren oder übergewichtigen Tieren kann
Bewegungsmangel dazu führen, daß das Verdauungssystem träge wird
und der natürliche Abgang verschluckter Haare durch den Darm nicht
mehr ausreichend gewährleistet ist. Dies kann ebenfalls die Bildung
von Bezoaren fördern.
Bitte beachten
Sie, daß dieser Artikel nicht den Rat eines Tierarztes oder
Tierheilpraktikers ersetzen kann.
Quellen
„Katzenkrankheiten“
von Anette Huhn, Ulmer Verlag, 2. Auflage
„Homöopathie
für Katzen“ von Dr. med. vet. Elke Fischer, GU-Verlag
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