Bei der Zahnfleischentzündung
unterscheidet man eine akute und eine chronische Form. Die akute
Gingivitis kann aufgrund von kleineren Verletzungen im Maul oder auch
beim Zahnwechsel entstehen. Normalerweise sollte so eine Entzündung
innerhalb einiger Tage wieder abheilen. Bleibt sie jedoch über
Wochen oder gar Monate bestehen, wird mal besser, mal schlechter,
spricht man von der chronischen Form.
Wie entsteht eine Gigivitis bei
Katzen?
Für eine chronische
Zahnfleischentzündung können sehr unterschiedliche Ursachen in
Frage kommen. Häufig entsteht sie bei Katzen, die zu hartnäckigem Zahnstein neigen. Die bakterienhaltigen Plaques am Zahnfleischrand
scheuern an der Schleimhaut und reizen diese ständig. Die Folge ist
eine Zahnfleischentzündung. Auch FORL, eine
Erkrankung, bei der sich die Zahnsubstanz auflöst, kann zu einem
stark entzündeten Zahnfleisch führen. Doch die Ursachen für eine
Gingivitis können auch außerhalb der Maulhöhle liegen. So kann ein
Mangel an lebenswichtigen Mineralstoffen, Vitaminen oder Taurin kann
dazu führen. Wenn das Immunsystem der Katze durch eine chronische
Erkrankung wie Leukose oder FIV geschwächt ist, kann sich das
ebenfalls mit häufigen oder andauernden Zahnfleischentzündungen
zeigen. Auch Leber- oder Nierenerkrankungen können die Ursache für
eine chronische Gingivitis sein.
Was sind die Symptome einer
Zahnfleischentzündung?
Leichte Formen laufen für den
Katzenbesitzer häufig unbemerkt ab. Erst ein Blick ins Mäulchen
zeigt einen roten Saum entlang der Zahnreihen. Das gerötete und
geschwollene Zahnfleisch kann bei leichtem Druck sogar zu bluten
beginnen. Weitere Zeichen, die auf eine Zahnfleischentzündung
hinweisen, sind ein unangenehmer Mundgeruch oder vermehrtes
Speicheln. Obwohl eine Zahnfleischentzündung sehr heftige Schmerzen
verursachen kann, fressen die Tiere meist lange Zeit wie gewohnt.
Erst wenn die Gingivitis sehr ausgeprägt ist, kann es sein, daß sie
plötzlich kaum noch etwas zu sich nehmen.
Wie wird die Gingivitis bei einer
Katze behandelt?
Eine heftige oder chronisch verlaufende
Zahnfleischentzündung muß vom Tierarzt behandelt werden, am Besten
sogar von einem speziellen Tier-Zahnarzt. Denn auch wenn die Katze
sich mit dieser Erkrankung unauffällig verhält, ist sie doch sehr
schmerzhaft. Der Tiermediziner wird die Gingivitis je nach
Ausprägungsgrad mit einem Antibiotikum, entzündungshemmenden
Medikamenten oder – bei einem chronischen Verlauf – auch mit
Cortison behandeln. Um die Heilung zu fördern, kann man bei einer
Katze, die das zuläßt, auch die betroffenen Stellen im Maul mit
Salbeitee betupfen. Ist die Entzündung sehr hartnäckig, kann es
nötig werden, alle oder zumindest die Backenzähne zu entfernen,
damit endlich Ruhe in die Mundschleimhaut einkehren kann.
In dem Buch „Homöopathie
für Katzen“ beschreibt Dr. Elke Fischer die homöopathische
Behandlung von Katzen mit Zahnfleischentzündungen. Sie empfiehlt die
Gabe von drei bis fünf Globuli Mercurius solubilis Hahnemanni D8
zweimal täglich, wenn die Schleimhaut am Rand der Zähne geschwollen
und rot ist, wenn das Zahnfleisch leicht zu bluten beginnt und wenn
die Katze einen üblen Mundgeruch hat und stark speichelt. Dieses
Mittel könne bei einer begleitend laufenden Antibiotikagabe
verwendet werden, schreibt Fischer.
Als
weiteres Mittel nennt die Autorin Apis D3 oder D4. Sie empfiehlt
dieses homöopathische Medikament, wenn das Zahnfleisch eher hellrot
und weich geschwollen, sehr berührungsempfindlich und schmerzhaft
ist, sich dort Bläschen zeigen und Kühlung die Beschwerden lindert.
In diesem Fall sollen drei bis fünf Glubuli des Mittels dreimal
täglich gegeben werden.
Wenn
Sie Ihre Katze homöopathisch behandeln möchten, tun Sie dies bitte
nie ohne Absprache mit einem Tierheilpraktiker oder Tierarzt, der
sich damit auskennt.
Kann man der Zahnfleischentzündung
bei Katzen vorbeugen?
Nur bedingt.
Entzündungen, die aufgrund von Zahnstein entstehen, kann man durch
eine gute Zahnpflege bei der Katze eindämmen, indem man zum Beispiel
seiner Mieze regelmäßig die Zähne putzt. Liegt die Ursache für
die Gingivitis bei einer anderen Grunderkrankung, muß diese
behandelt werden, soweit das möglich ist.
Bitte beachten
Sie, daß dieser Artikel nicht den Rat eines Tierarztes oder
Tierheilpraktikers ersetzen kann. Wenn Sie die hier angegebenen Tips
anwenden möchten, geschieht dies auf eigene Verantwortung.
Quellen
„Das
Katzenzahnbuch“ von Dr. med. vet. Markus Eickhoff, Parey Verlag
„Katzenkrankheiten“
von Anette Huhn, Ulmer Verlag, 2. Auflage
„Homöopathie
für Katzen“ von Dr. med. vet. Elke Fischer, GU-Verlag
„Kräuterbuch
für Katzen“ von Angela Münchberg, Cadmos Verlag
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