Dienstag, 3. April 2012

Zahnfleischentzündung bei der Katze


Bei der Zahnfleischentzündung unterscheidet man eine akute und eine chronische Form. Die akute Gingivitis kann aufgrund von kleineren Verletzungen im Maul oder auch beim Zahnwechsel entstehen. Normalerweise sollte so eine Entzündung innerhalb einiger Tage wieder abheilen. Bleibt sie jedoch über Wochen oder gar Monate bestehen, wird mal besser, mal schlechter, spricht man von der chronischen Form.

Wie entsteht eine Gigivitis bei Katzen?
Für eine chronische Zahnfleischentzündung können sehr unterschiedliche Ursachen in Frage kommen. Häufig entsteht sie bei Katzen, die zu hartnäckigem Zahnstein neigen. Die bakterienhaltigen Plaques am Zahnfleischrand scheuern an der Schleimhaut und reizen diese ständig. Die Folge ist eine Zahnfleischentzündung. Auch FORL, eine Erkrankung, bei der sich die Zahnsubstanz auflöst, kann zu einem stark entzündeten Zahnfleisch führen. Doch die Ursachen für eine Gingivitis können auch außerhalb der Maulhöhle liegen. So kann ein Mangel an lebenswichtigen Mineralstoffen, Vitaminen oder Taurin kann dazu führen. Wenn das Immunsystem der Katze durch eine chronische Erkrankung wie Leukose oder FIV geschwächt ist, kann sich das ebenfalls mit häufigen oder andauernden Zahnfleischentzündungen zeigen. Auch Leber- oder Nierenerkrankungen können die Ursache für eine chronische Gingivitis sein.

Was sind die Symptome einer Zahnfleischentzündung?
Leichte Formen laufen für den Katzenbesitzer häufig unbemerkt ab. Erst ein Blick ins Mäulchen zeigt einen roten Saum entlang der Zahnreihen. Das gerötete und geschwollene Zahnfleisch kann bei leichtem Druck sogar zu bluten beginnen. Weitere Zeichen, die auf eine Zahnfleischentzündung hinweisen, sind ein unangenehmer Mundgeruch oder vermehrtes Speicheln. Obwohl eine Zahnfleischentzündung sehr heftige Schmerzen verursachen kann, fressen die Tiere meist lange Zeit wie gewohnt. Erst wenn die Gingivitis sehr ausgeprägt ist, kann es sein, daß sie plötzlich kaum noch etwas zu sich nehmen.

Wie wird die Gingivitis bei einer Katze behandelt?
Eine heftige oder chronisch verlaufende Zahnfleischentzündung muß vom Tierarzt behandelt werden, am Besten sogar von einem speziellen Tier-Zahnarzt. Denn auch wenn die Katze sich mit dieser Erkrankung unauffällig verhält, ist sie doch sehr schmerzhaft. Der Tiermediziner wird die Gingivitis je nach Ausprägungsgrad mit einem Antibiotikum, entzündungshemmenden Medikamenten oder – bei einem chronischen Verlauf – auch mit Cortison behandeln. Um die Heilung zu fördern, kann man bei einer Katze, die das zuläßt, auch die betroffenen Stellen im Maul mit Salbeitee betupfen. Ist die Entzündung sehr hartnäckig, kann es nötig werden, alle oder zumindest die Backenzähne zu entfernen, damit endlich Ruhe in die Mundschleimhaut einkehren kann.
In dem Buch „Homöopathie für Katzen“ beschreibt Dr. Elke Fischer die homöopathische Behandlung von Katzen mit Zahnfleischentzündungen. Sie empfiehlt die Gabe von drei bis fünf Globuli Mercurius solubilis Hahnemanni D8 zweimal täglich, wenn die Schleimhaut am Rand der Zähne geschwollen und rot ist, wenn das Zahnfleisch leicht zu bluten beginnt und wenn die Katze einen üblen Mundgeruch hat und stark speichelt. Dieses Mittel könne bei einer begleitend laufenden Antibiotikagabe verwendet werden, schreibt Fischer.
Als weiteres Mittel nennt die Autorin Apis D3 oder D4. Sie empfiehlt dieses homöopathische Medikament, wenn das Zahnfleisch eher hellrot und weich geschwollen, sehr berührungsempfindlich und schmerzhaft ist, sich dort Bläschen zeigen und Kühlung die Beschwerden lindert. In diesem Fall sollen drei bis fünf Glubuli des Mittels dreimal täglich gegeben werden.
Wenn Sie Ihre Katze homöopathisch behandeln möchten, tun Sie dies bitte nie ohne Absprache mit einem Tierheilpraktiker oder Tierarzt, der sich damit auskennt.


Kann man der Zahnfleischentzündung bei Katzen vorbeugen?
Nur bedingt. Entzündungen, die aufgrund von Zahnstein entstehen, kann man durch eine gute Zahnpflege bei der Katze eindämmen, indem man zum Beispiel seiner Mieze regelmäßig die Zähne putzt. Liegt die Ursache für die Gingivitis bei einer anderen Grunderkrankung, muß diese behandelt werden, soweit das möglich ist.

Bitte beachten Sie, daß dieser Artikel nicht den Rat eines Tierarztes oder Tierheilpraktikers ersetzen kann. Wenn Sie die hier angegebenen Tips anwenden möchten, geschieht dies auf eigene Verantwortung.

Quellen
„Das Katzenzahnbuch“ von Dr. med. vet. Markus Eickhoff, Parey Verlag
„Katzenkrankheiten“ von Anette Huhn, Ulmer Verlag, 2. Auflage
„Homöopathie für Katzen“ von Dr. med. vet. Elke Fischer, GU-Verlag
„Kräuterbuch für Katzen“ von Angela Münchberg, Cadmos Verlag

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