Donnerstag, 5. April 2012

Die Katzenkrankheit Leukose


Leukose ist eine Infektionskrankheit, die durch das Feline Leukosevirus ausgelöst wird. Das Virus ist mit dem menschlichen HI-Virus verwandt, kann jedoch nicht von der Katze auf den Menschen übertragen werden. Es kann ein ähnliches Beschwerdebild wie das menschliche AIDS hervorrufen. Erreger des „Katzen-AIDS“ ist jedoch FIV, ein anderes Virus.

Was sind die Ursachen und Übertragungswege der Leukose?
Das Leukosevirus wird von einer Katze auf eine andere weitergegeben. Da der Erreger in allen Körperflüssigkeiten eines infizierten Tieres vorhanden ist, kann jeder engere Kontakt wie Kuscheln, gegenseitiges Putzen oder auch das Benutzen derselben Toilette zu einer Übertragung führen. Auch Rangeleien oder Kämpfe, bei denen kleinere Verletzungen entstehen, können zu einer Ansteckung führen. Auch bei der Paarung kann das Leukosevirus weitergegeben werden. Ist ein Tier damit infiziert, beginnt sein Immunsystem, sich mit dem Erreger auseinanderzusetzen und gewinnt in den allermeisten Fällen diesen Kampf auch. Anette Huhn schreibt in ihrem Buch „Katzenkrankheiten“, daß nur etwa 2 bis 6 % das Virus nach einer Infektion weiter in sich tragen. Erkrankt eine Katze an Leukose, beginnt das Virus, die Blutzellen des Tieres zu zerstören. Es kann auch das Knochenmark betroffen sein, so daß nicht mehr genügend gesunde Blutkörperchen gebildet werden können und eine Blutarmut entsteht.

Welche Symptome hat eine Katze mit Leukose?
Die Erkrankung wird häufig lange Zeit überhaupt nicht bemerkt. Im Anfangsstadium bekommt die Katze lediglich eine leicht erhöhte Körpertemperatur. Meist dauert es ein oder zwei Jahre, bis das Tier auffällig wird. Die Blutarmut zeigt sich dadurch, daß die Katze sehr träge und müde wirkt und schnell erschöpft ist. Ihre Mund- und Augenschleimhäute sind sehr blaß. Hat die Krankheit vor allem die weißen Blutkörperchen geschädigt, ist vor das Immunsystem des Tieres geschwächt. Es wird vermehrt an Infektionen wie Schnupfen, Flohbefall oder Würmern leiden. Die Abwehrschwäche kann auch dazu führen, daß die Katze immer wieder heftige Zahnfleischentzündungen bekommt. Es ist aber auch möglich, daß das Leukosevirus die blutbildenden Zellen dazu anregt, wie wild weiße Blutkörperchen zu produzieren. Das kann zu Tumoren an den inneren Organen, Lymphknoten oder der Haut führen. Besonders bei jungen Katzen sind Tumore oft ein Hinweis auf eine Leukose-Erkrankung.

Wie kann Leukose nachgewiesen und behandelt werden?
Der Tierarzt kann bei Verdacht einen Leukose-Test im Blut machen. Kommt bei diesem Test ein positives Ergebnis heraus, heißt das jedoch nur, daß sich das Tier gerade mit dem Virus auseinandersetzt. Um eine Erkrankung sicher festzustellen, muß der Test nach ein paar Wochen wiederholt werden. Bis das zweite Testergebnis vorliegt, sollte die Katze keinen Kontakt zu Artgenossen bekommen, um diese vor einer Ansteckung zu schützen.

Ist eine Leukose sicher festgestellt, kann sie selbst nicht behandelt werden. Lediglich gegen die Folgeerkrankungen, die durch die Immunschwäche entstehen, hat der Tierarzt Medikamente. Trotzdem können leukosekranke Vierbeiner mehrere Jahre relativ gut leben. Den Tod bringt am Ende nicht die Leukose, sondern eine Erkrankung, vor der das Abwehrsystem der Katze kapitulieren muß. Je nachdem, wie es dem betroffenen Tier geht, kann es nötig werden, es von seinem Leiden zu erlösen.

Wie kann man einer Infektion mit dem Leukosevirus vorbeugen?
Da die Krankheit durch den Kontakt mit Artgenossen übertragen wird, sind Freigängerkatzen grundsätzlich stärker gefährdet als reine Wohnungskatzen. Es gibt eine Impfung, die für Katzen mit Freigang oder vor Ereignissen, bei denen sie Kontakt mit vielen anderen Katzen bekommen wird, sinnvoll sein kann. Vor der Impfung sollte ein Leukosetest gemacht werden, denn eine bereits infizierte Mieze zu impfen, nutzt nichts und birgt alle Risiken, die eine Impfung mit sich bringt.

Bitte beachten Sie, daß dieser Artikel nicht den Besuch bei einem Tierarzt oder -heilpraktiker ersetzen kann.

Quellen
„Katzenkrankheiten“ von Anette Huhn, Ulmer Verlag, 2. Auflage
„Stubentiger und Hauslöwen“ von Katharina von der Leyen, blv-Verlag

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