Leukose ist eine Infektionskrankheit,
die durch das Feline Leukosevirus ausgelöst wird. Das Virus ist mit
dem menschlichen HI-Virus verwandt, kann jedoch nicht von der Katze
auf den Menschen übertragen werden. Es kann ein ähnliches
Beschwerdebild wie das menschliche AIDS hervorrufen. Erreger des
„Katzen-AIDS“ ist jedoch FIV, ein anderes Virus.
Was sind die Ursachen und
Übertragungswege der Leukose?
Das Leukosevirus wird von einer Katze
auf eine andere weitergegeben. Da der Erreger in allen
Körperflüssigkeiten eines infizierten Tieres vorhanden ist, kann
jeder engere Kontakt wie Kuscheln, gegenseitiges Putzen oder auch das
Benutzen derselben Toilette zu einer Übertragung führen. Auch
Rangeleien oder Kämpfe, bei denen kleinere Verletzungen entstehen,
können zu einer Ansteckung führen. Auch bei der Paarung kann das
Leukosevirus weitergegeben werden. Ist ein Tier damit infiziert,
beginnt sein Immunsystem, sich mit dem Erreger auseinanderzusetzen
und gewinnt in den allermeisten Fällen diesen Kampf auch. Anette
Huhn schreibt in ihrem Buch „Katzenkrankheiten“, daß nur etwa 2
bis 6 % das Virus nach einer Infektion weiter in sich tragen.
Erkrankt eine Katze an Leukose, beginnt das Virus, die Blutzellen des
Tieres zu zerstören. Es kann auch das Knochenmark betroffen sein, so
daß nicht mehr genügend gesunde Blutkörperchen gebildet werden
können und eine Blutarmut entsteht.
Welche Symptome hat eine Katze mit
Leukose?
Die Erkrankung wird häufig lange Zeit
überhaupt nicht bemerkt. Im Anfangsstadium bekommt die Katze
lediglich eine leicht erhöhte Körpertemperatur. Meist dauert es ein
oder zwei Jahre, bis das Tier auffällig wird. Die Blutarmut zeigt
sich dadurch, daß die Katze sehr träge und müde wirkt und schnell
erschöpft ist. Ihre Mund- und Augenschleimhäute sind sehr blaß.
Hat die Krankheit vor allem die weißen Blutkörperchen geschädigt,
ist vor das Immunsystem des Tieres geschwächt. Es wird vermehrt an
Infektionen wie Schnupfen, Flohbefall oder Würmern leiden. Die
Abwehrschwäche kann auch dazu führen, daß die Katze immer wieder heftige Zahnfleischentzündungen bekommt. Es ist aber auch möglich,
daß das Leukosevirus die blutbildenden Zellen dazu anregt, wie wild
weiße Blutkörperchen zu produzieren. Das kann zu Tumoren an den
inneren Organen, Lymphknoten oder der Haut führen. Besonders bei
jungen Katzen sind Tumore oft ein Hinweis auf eine
Leukose-Erkrankung.
Wie kann Leukose nachgewiesen und
behandelt werden?
Der Tierarzt kann bei Verdacht einen
Leukose-Test im Blut machen. Kommt bei diesem Test ein positives
Ergebnis heraus, heißt das jedoch nur, daß sich das Tier gerade mit
dem Virus auseinandersetzt. Um eine Erkrankung sicher festzustellen,
muß der Test nach ein paar Wochen wiederholt werden. Bis das zweite
Testergebnis vorliegt, sollte die Katze keinen Kontakt zu Artgenossen
bekommen, um diese vor einer Ansteckung zu schützen.
Ist eine Leukose sicher festgestellt,
kann sie selbst nicht behandelt werden. Lediglich gegen die
Folgeerkrankungen, die durch die Immunschwäche entstehen, hat der
Tierarzt Medikamente. Trotzdem können leukosekranke Vierbeiner
mehrere Jahre relativ gut leben. Den Tod bringt am Ende nicht die
Leukose, sondern eine Erkrankung, vor der das Abwehrsystem der Katze
kapitulieren muß. Je nachdem, wie es dem betroffenen Tier geht, kann
es nötig werden, es von seinem Leiden zu erlösen.
Wie kann man einer Infektion mit dem
Leukosevirus vorbeugen?
Da die Krankheit durch den Kontakt mit
Artgenossen übertragen wird, sind Freigängerkatzen grundsätzlich
stärker gefährdet als reine Wohnungskatzen. Es gibt eine Impfung,
die für Katzen mit Freigang oder vor Ereignissen, bei denen sie
Kontakt mit vielen anderen Katzen bekommen wird, sinnvoll sein kann.
Vor der Impfung sollte ein Leukosetest gemacht werden, denn eine
bereits infizierte Mieze zu impfen, nutzt nichts und birgt alle
Risiken, die eine Impfung mit sich bringt.
Bitte beachten Sie, daß dieser
Artikel nicht den Besuch bei einem Tierarzt oder -heilpraktiker
ersetzen kann.
Quellen
„Katzenkrankheiten“
von Anette Huhn, Ulmer Verlag, 2. Auflage
„Stubentiger
und Hauslöwen“ von Katharina von der Leyen, blv-Verlag
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