Dienstag, 3. April 2012

FORL (Feline Odontoklastische resorptive Läsionen)


FORL ist eine sehr häufig vorkommende Erkrankung. Dr. Markus Eickhoff schreibt in seinem „Katzenzahnbuch“, daß ab einem mittleren Lebensalter von etwa fünf Jahren jede zweite Katze davon betroffen ist. Nicht nur unsere Hauskatzen, sondern auch wildlebende Großkatzen können FORL bekommen. Während das Krankheitsbild früher oft als Katzen-Karies bezeichnet wurde, werden heute andere Ursachen diskutiert.

Was sind die Ursachen von FORL?
Die Entstehung der Krankheit ist bisher nicht geklärt. In Fachkreisen werden genetische Faktoren, Entzündungsreaktionen, ein gestörter Kalziumhaushalt oder Prozesse, die mit dem Altern in Verbindung stehen, diskutiert. Auch die Ernährung kann dabei eine Rolle spielen. Bei FORL beginnen körpereigene Zellen damit, die Zahnsubstanz abzubauen. Wenn diese Erkrankung im Wurzelbereich beginnt, läuft das Ganze erst einmal lange Zeit unbemerkt ab. Allmählich frißt sich der Prozeß immer mehr in den Zahn hinein, bis schließlich auch der Nerv betroffen ist. Die Zahnwurzeln können sich dabei vollständig auflösen und die Zahnkronen abbrechen.

Welche Symptome macht FORL
Katzen können selbst die starken Schmerzen, die mit FORL einhergehen, lange Zeit kaschieren. Erst spät lassen sie ihr Futter stehen oder beginnen, als Reaktion darauf, mit dem Kopf zu schütteln. Beim Blick ins Mäulchen ist FORL nicht eindeutig zu erkennen. Hat die Katze eine andauernde Zahnfleischentzündung oder Schleimhautwucherungen am Übergang vom Zahnfleisch zu den Zähnen, kann das auf diese Erkrankung hinweisen. Auch Ausbrüche an Zahnkronen oder das unerklärbare Fehlen von Zähnen können den Verdacht auf FORL wecken. Um die Diagnose eindeutig stellen zu können, ist ein Röntgenbild des Kiefers unverzichtbar. So kann man auch feststellen, wie viele Zähne von dem Abbauprozeß betroffen sind.


Wie kann FORL bei der Katze behandelt werden?
Die Ursachen der Erkrankung sind nicht geklärt. Daher kann man FORL nicht wirklich behandeln. Der Tierarzt versucht, der Katze die Schmerzen zu nehmen und ihre Lebensqualität wieder zu verbessern. Er wird die betroffenen oder sogar alle Zähne in einer Operation entfernen. Nur so hat der gereizte Kiefer die Möglichkeit, sich wieder zu erholen. Auch wenn es sich erst einmal schlimm anhört, alle Zähne zu ziehen, ist es für das erkrankte Tier auf lange Sicht eine große Erleichterung. Wenn die Wunden im Maul verheilt sind, ist es für eine Katze kein Problem, ohne Zähne zu fressen. Es gibt sogar Stubentiger, die Trockenfutter „auf der Felge“ zerkleinern und fressen können.


Quellen
„Das Katzenzahnbuch“ von Dr. med. vet. Markus Eickhoff, Parey Verlag
„Katzenkrankheiten“ von Anette Huhn, Ulmer Verlag, 2. Auflage

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