FORL ist eine sehr häufig vorkommende
Erkrankung. Dr.
Markus Eickhoff schreibt in seinem „Katzenzahnbuch“, daß ab
einem mittleren Lebensalter von etwa fünf Jahren jede zweite Katze
davon betroffen ist. Nicht nur unsere Hauskatzen, sondern auch
wildlebende Großkatzen können FORL bekommen. Während das
Krankheitsbild früher oft als Katzen-Karies bezeichnet wurde, werden
heute andere Ursachen diskutiert.
Was sind die Ursachen von FORL?
Die Entstehung der Krankheit ist bisher
nicht geklärt. In Fachkreisen werden genetische Faktoren,
Entzündungsreaktionen, ein gestörter Kalziumhaushalt oder Prozesse,
die mit dem Altern in Verbindung stehen, diskutiert. Auch die
Ernährung kann dabei eine Rolle spielen. Bei FORL beginnen
körpereigene Zellen damit, die Zahnsubstanz abzubauen. Wenn diese
Erkrankung im Wurzelbereich beginnt, läuft das Ganze erst einmal
lange Zeit unbemerkt ab. Allmählich frißt sich der Prozeß immer
mehr in den Zahn hinein, bis schließlich auch der Nerv betroffen
ist. Die Zahnwurzeln können sich dabei vollständig auflösen und
die Zahnkronen abbrechen.
Welche Symptome macht FORL
Katzen können selbst die starken
Schmerzen, die mit FORL einhergehen, lange Zeit kaschieren. Erst spät
lassen sie ihr Futter stehen oder beginnen, als Reaktion darauf, mit
dem Kopf zu schütteln. Beim Blick ins Mäulchen ist FORL nicht
eindeutig zu erkennen. Hat die Katze eine andauernde Zahnfleischentzündung oder Schleimhautwucherungen am Übergang vom
Zahnfleisch zu den Zähnen, kann das auf diese Erkrankung hinweisen.
Auch Ausbrüche an Zahnkronen oder das unerklärbare Fehlen von
Zähnen können den Verdacht auf FORL wecken. Um die Diagnose
eindeutig stellen zu können, ist ein Röntgenbild des Kiefers
unverzichtbar. So kann man auch feststellen, wie viele Zähne von dem
Abbauprozeß betroffen sind.
Wie kann FORL bei der Katze
behandelt werden?
Die Ursachen der
Erkrankung sind nicht geklärt. Daher kann man FORL nicht wirklich
behandeln. Der Tierarzt versucht, der Katze die Schmerzen zu nehmen
und ihre Lebensqualität wieder zu verbessern. Er wird die
betroffenen oder sogar alle Zähne in einer Operation entfernen. Nur
so hat der gereizte Kiefer die Möglichkeit, sich wieder zu erholen.
Auch wenn es sich erst einmal schlimm anhört, alle Zähne zu ziehen,
ist es für das erkrankte Tier auf lange Sicht eine große
Erleichterung. Wenn die Wunden im Maul verheilt sind, ist es für
eine Katze kein Problem, ohne Zähne zu fressen. Es gibt sogar
Stubentiger, die Trockenfutter „auf der Felge“ zerkleinern und
fressen können.
Quellen
„Das
Katzenzahnbuch“ von Dr. med. vet. Markus Eickhoff, Parey Verlag
„Katzenkrankheiten“
von Anette Huhn, Ulmer Verlag, 2. Auflage
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