Wohnungskatzen sollen ja auch ganz
zufrieden sein, heißt es, und die Natur um sie herum nicht allzu
sehr vermissen, wenn sie es nicht anders kennen. Doch sei ein Balkon
auch für den bequemsten Sofatiger eine Bereicherung. Frische Luft
rundum, ein paar unvorsichtige Falter als Jagdobjekte, kleine
Wassertropfen am Geländer nach einem Regenguß, all das kann einer
Wohnungskatze so richtig Freude machen. Und doch... es geht noch
besser. Nämlich mit einer Mini-Wiese für den Balkon.
Kater Aramis in seiner geliebten kleinen Wiese |
So können Sie Ihrer Wohnungskatze
eine kleine Wiese selber bauen
So etwas zu basteln ist nicht schwer.
Je nachdem, wieviel Platz Sie für die Mini-Wiese zur Verfügung
stellen können, nehmen Sie als Behältnis entweder ein ausrangiertes
Katzenklo oder eine niedrige Plastikwanne in der passenden Größe
oder auch eine Sandspielmuschel, wie es sie für Kinder gibt. Sie
können aber auch einen großen Blumentopf nehmen oder irgend etwas
anderes, das Sie in Ihrem Keller ausgraben und das sich dafür
verwenden läßt.
Wichtig ist eine gute Drainage, sonst
wird aus der Wiese schnell ein Sumpf. Dazu müssen Sie dafür sorgen,
daß das Regenwasser aus der Wanne abfließen kann. Also greifen Sie
zuerst zum Akku-Schrauber und bohren ein paar Löcher hinein. Danach
füllen Sie die zukünftige Katzenwiese mit einer dünnen Schicht
Kieselsteine. Vorsicht! Je nachdem, wie groß das Freiluftbett werden
soll und wieviele Steine sie brauchen, damit der gesamte Boden
bedeckt ist, kann das Ganze jetzt schon ein beträchtliches Gewicht
haben. Da ist es gut, wenn Sie den Behälter nicht mehr groß durch
die Gegend tragen müssen.
Im nächsten Schritt füllen Sie die
Wanne mit Erde. Und dann ist es gut, wenn Sie jemanden kennen, der
einen Rasen besitzt und noch etwas Grassamen übrig hat. Sie können
auch Katzengras säen oder Wiesensamen, wie es ihn für Kleintiere zu
kaufen gibt.
eine Mini-Wiese für den Balkon kann man leicht selbermachen |
Die Katze muß der Wiese erst mal
fern bleiben
Dann folgt eine kritische Phase: Sie
sollten die neugierige kleine Samtpfote so lange von ihrem künftigen
Kuschelplatz fernhalten, bis das Gras hoch genug gewachsen ist, um
sich von einem vier oder mehr Kilo schweren Körper nicht mehr
kleinkriegen zu lassen. Wenn Sie es irgendwie einrichten können,
decken Sie den Wiesenbehälter ab. Aber vielleicht haben Sie ja auch
eine Ausnahmekatze, die sich strikt an die Wünsche und Verbote ihres
Menschen hält – schließlich geschieht es ja zu ihrem Besten...
Eine andere Möglichkeit wäre es
anstatt Gras zu säen, ein Stück Rollrasen auszulegen. Der ist in
einer so kleinen Menge, wie Sie ihn für die Katzenwiese brauchen,
allerdings schwer zu bekommen. Aber fragen Sie ruhig mal in einer
Gärtnerei nach.
Katzen lieben duftende Kräuter
Als „Zuckerl“ können Sie an der
einen oder anderen Stelle am Rand der künftigen Wiese ein paar
Kräuter säen, die für Katzen geeignet sind. Katzenminze käme da
in Frage, Rosmarin, Salbei oder Baldrian. So wird Ihr Knuddelknäuel
bald nicht nur das Erlebnis von echtem Gras unter den Pfoten haben,
sondern auch viele tolle Geruchseindrücke in seiner Wellness-Oase
genießen können.
Wenn es dann schließlich soweit ist,
können Sie sich zurücklehnen und dabei zusehen, wie Katz das neue
Grün erobert. Vielleicht ist Ihr Sofatiger anfangs etwas befremdet
und traut sich nicht so recht auf diesen neuen Untergrund. Erde und
Gras fühlt sich eben anders an als Parkett oder Teppichboden. Lassen
Sie ihm Zeit, das Neue in seinem Tempo zu erforschen und freuen Sie
sich mit ihm, wenn er es zum ersten Mal sichtlich genießt. Es kann
allerdings auch sein, daß Sie nun eine Mini-Wiese besitzen, die ganz
allein Ihnen gehört und Ihre Katze zufrieden auf Ihrem Schoß
schnurrt, während Sie Ihre Füße zwischen den Grashalmen baden, auf
die das Tier niemals seine Pfoten setzen wird.
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